kultur-8Persische Kultur und Kunst
Wenn Sie die persische Kunst und Iran Kultur kennenlernen möchten, müssen Sie eine Zeitreise unternehmen. Vor vielen Tausenden von Jahren nahm die persische Kultur ihren Anfang.

Die ältesten Ziegelsteine der Menschheitsgeschichte werden ungefähr auf sechstausend Jahre vor Christi Geburt datiert und sind persischer Herkunft.

Im nordwestlichen Teil des heutigen Irans fand man Beweise dafür, dass die alten Perser schon bereits fünftausend Jahre vor Christi Geburt die Kunst des Weinbaus kannten und ebenso fanden Archäologen Überreste von Keramikgefäßen.

Die ersten Tulpen wurden zweitausend Jahre vor Christi Geburt im alten Persien angebaut. Die persische Kultur entwickelte sich im Laufe von Tausenden von Jahren.

 

kultur-3Persische Literatur und Sprache
Die schriftlichen Überlieferungen der iranischen Kultur gehen bis auf die Zeit des Altertums zurück. Die Schriften der zoroastrischen Religion enthalten Beispiele der frühen iranischen Dichtung.

Die Dari-Dichtung, die klassische Dichtungskultur Persiens, entstand auf dem Gebiet der heutigen Staaten Iran, Afghanistan, Tadschikistan und Usbekistan. Persisch hatte stets einen großen Einfluss auf die benachbarten Turksprachen und war über eine lange Zeitspanne Kultur- und Amtssprache in Nordindien, im Irak und in Pakistan.


In diesen Ländern lebten einige der wichtigsten Vertreter der iranischen Dichtung. Die persische Dichtung beeinflusste über Jahrhunderte hinweg andere Kulturen und Sprachen.

In diesem Zusammenhang ist besonders erwähnenswert, dass der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe durch persische Dichtung beeinflusst wurde. Sein Werk „West-östlicher Diwan“ basiert auf der klassischen persischen Poesie.

Hafis ist einer der bekanntesten persischen Dichter. Da Hafis schon im Kindesalter den gesamten Koran auswendig gelernt hatte, erhielt er den Ehrennamen „Hafis“ (jener der den Koran auswendig kann). Auch er selbst verwendete in seinen Gedichten fast ausschließlich den Namen Hafis. Als Hafis „Diwan“ in der Übersetzung von Hammer-Purgstall zum ersten Mal in die deutsche Sprache Eingang fand, gehörte Johann Wolfgang von Goethe zu seinen hingebungsvollsten Lesern.

Das Werk befindet sich in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar. Inspiriert und im Dialog mit dieser reich kommentierten Ausgabe schrieb Goethe ab 1814 sein Werk West-östlicher Divan (1819).

 

 

Persische Kunst und Miniaturmalerei
Die iranische Kunst hat zahlreiche Entwicklungsphasen durchlaufen, sodass sich schließlich eine einzigartige Kunstästhetik bildete. Im Südwesten des Landes befinden sich die Ruinen der altertümlichen persischen Stadt Bishapur. Die Ruinen des Stadtpalastes stehen noch heutzutage bis zu einer beachtlichen Höhe. Klassische Mosaikkunst schmückt die Böden des Palastes. Die Themen der klassischen persischen Kunst und Miniaturmalerei beziehen sich meist auf die iranische Mythologie und Poesie.

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Persische Architektur
Gonbad bezeichnet einen Grabturm mit Kuppel- oder Kegeldach in der traditionellen persischen Architektur. Neben der halbrunden Form des Daches sind polygonal konische und runde konische Formen verbreitet. Die Entsprechungen in der türkischen Grabarchitektur heißen Türbe und in der arabischen Qubba. Die Geschichte der Gonbads reicht bis in die Zeit des vorislamischen Iran zurück. Bereits unter den Parthern war es ein häufig verwendetes Stilelement, das unter den Sassaniden weiterentwickelt und vervollkommnet wurde. In dieser vorislamischen Zeit symbolisierte ein Gonbad die bedeutende Größe des jeweiligen Herrschers. In der islamischen Zeit wurde die Bautradition fortgesetzt. Hier repräsentierte die Kuppel den Himmel und verwies den Gläubigen auf seinen Platz im Kosmos.
Die persische Baukunst zeichnet sich durch Kontinuität aus. Einmal gefundene räumliche Konzepte werden über Jahrhunderte beibehalten bzw. langsam verändert und weiterentwickelt. Der Kontakt der iranischen Architekten mit der kleinasiatisch-ionischen Bauwelt war für die achämenidischen Palastbauten entscheidend. Da man die steinernen Säulen mit einem hölzernen Dachgebälk kombinierte wagte man in der Apadana von Persepolis Interkolumnien von 8,65 m. Ergebnis war ein über 3600 m² großer Innenraum voller Unbeschwertheit und Anmut und mit einer selbst in der griechischen Baukunst nie wieder erreichten Weite. Nicht zu vergessen ist an dieser Stelle, das die Perser ursprünglich Nomaden waren und es zu einem kleinen Teil sogar heute noch sind. Daher wurden die luftigen Hallen der Achämeniden auch oft als "steingewordene Herrscherzelte" bezeichnet.

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Der persische Teppich
Der persische Teppich ist ein Grundbestandteil persischer Kunst und Kultur. Denn das Teppichknüpfen ist eine der am weitesten entwickelten Kunstfertigkeiten der persischen Kultur, deren Anfänge in der Bronzezeit angesetzt werden. Die Weltausstellungen in Wien (1873) und Paris (1878) hatten eine ansehnliche Nachfrage nach „Türkischen Teppichen“ geweckt. Diesen Namen hatten sie damals, weil der Export über Istanbul erfolgte. Das Unternehmen Ziegler bediente erfolgreich den Markt und exportierte Teppiche von Persien nach Europa, sowie in die Anrainerländer, z.B. in das damals unter britischer Herrschaft stehende Indien. Um über größere Mengen verfügen zu können, musste man auf den europäischen Geschmack ausgerichtete Teppiche in Persien produzieren lassen, und zwar regelmäßig und in ausreichenden Stückzahlen.
Zu den ältesten Fundstücken gehören die Teppiche aus Ostturkestan, die man in das dritte oder fünfte Jahrhundert datiert, und einige Knüpfstücke der Seldschuken aus Anatolien, die in der Türkei ausgestellt sind. Während einer Ausgrabung im Jahre 1949 wurde in Sibirien der einzigartige Pazyryk-Teppich im Grab eines skythischen Prinzen entdeckt.

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Persische Malerei
Machmoud Farshchian ist der Gruender seiner eigenen Schule fuer iranischen Malstil. Er haelt sich an die klassische Form zeitgleich mit der Nutzung neuer Techniken um die iranische Malerei zu erweitern. Er brachte so neues leben in diese Kunstform und befreite sie von symbiotischen Beziehungen.   Seine kraftvolle und innovative Bilder sind dynamisch, expansiv und lebendige Leinwände mit einer ansprechenden Mischung aus Tradition und Moderne welche die Bestandteile von seinem einzigartigen Stil der Malerei sind.
Meister Farshchian hat eine entscheidende Rolle bei der Einführung von iranischen Kunst auf der internationalen Kunstszene gespielt. Er wurde aufgefordert, zu sprechen und zeigen an zahlreichen Universitäten und Kunstinstitute . Es wurden sechs Bücher und unzählige Artikel über Farshchian Werke veröffentlicht. Im Jahr 2007 verwendet der britisch-omanischen Designer Amr Ali Farschians  Gemälde Der Fünfte Tag der Schöpfung als Haupt Einfluss für seine Sammlung bei der London Fashion Week. Meister Farshchian lebt derzeit in New Jersey.

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